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Wie KMU mit ERP-Systemen Effizienz und Verantwortung verbinden

Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Trend – sie wird zur strategischen Aufgabe. Moderne ERP-Systeme schaffen die nötige Transparenz, um Ressourcen gezielt zu steuern und Wettbewerbsvorteile zu sichern. (PD)

Wie KMU mit ERP-Systemen Effizienz und Verantwortung verbinden

Technologie

28.10.2025 | topsoft Fachmagazin

Wie KMU mit ERP-Systemen Effizienz und Verantwortung verbinden

KMU stehen vor der Herausforderung, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz zu verbinden. Dieser Beitrag zeigt, wie ERP-Systeme zur Grundlage verantwortungsvoller Unternehmensführung werden.

Die moderne Geschäftswelt steht an einem Wendepunkt. Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit. Besonders für KMU in der Schweiz werden die Anforderungen an nachhaltige Wirtschaftsweise zunehmend zum Marktvorteil.

Diese resultieren aus:

  • strengeren gesetzlichen Vorgaben
  • der Notwendigkeit, in umweltbewussteren Märkten zu agieren
  • dem Wunsch der Konsumenten nach umweltschonenden Produkten
  • Rohstoffengpässen

ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), die als Rückgrat effizienter Unternehmenssteuerung fungieren, sind eine Schlüsseltechnologie. Sie unterstützen KMU, ihre Nachhaltigkeitsziele zu planen und gleichzeitig den Geschäftserfolg abzusichern. Dadurch werden ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in die Geschäftspraxis integriert, was dem Unternehmen sowie der Umwelt zugutekommt.

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für KMU

Für KMU bedeutet Nachhaltigkeit, die Balance zwischen drei Zielsetzungen zu finden:

Ökologie: Schonung der Umwelt und Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Dies kann durch effizientere Produktionsprozesse, erneuerbare Energien und zukunftsfähige Businessmodelle wie Kreislaufwirtschaft erreicht werden.

Sozialverantwortung: Verantwortungsvolle Geschäftspraktiken sind unerlässlich, z. B. faire Arbeitsbedingungen und gesellschaftliches Engagement. Solche Praktiken steigern das Unternehmensimage und fördern die Bindung von Mitarbeitenden und Kunden.

Ökonomie: Der Fokus liegt auf Effizienzsteigerung. Unternehmen, die ihre Ressourcen optimal nutzen, schaffen stabile Produktionsbedingungen und erlangen Wettbewerbsvorteile. Das senkt Betriebskosten und bringt Transparenz in die Wertschöpfungsketten.

Ein integrierter Ansatz, der diese Aspekte vereint, bietet KMU bedeutende Chancen. Nachhaltigkeit überschreitet die Grenzen von Ökologie und Ökonomie und erfordert eine umfassende Betrachtung aller Dimensionen der Unternehmensführung.

ERP-Lösungen als Hebel für Nachhaltigkeit

Durch die Optimierung von Unternehmensprozessen ermöglichen ERP-Systeme eine effiziente Erreichung von Nachhaltigkeitszielen und steigern die Wettbewerbsfähigkeit. Die Vorteile umfassen:

Transparenz in Geschäftsprozessen: Eine präzise Kontrolle der Materialflüsse und Ressourcenverbräuche ermöglicht schnelles Erkennen und Korrigieren von Fehlentwicklungen.

Fortschrittliche Datenanalyse: Unterstützt KMU in nachhaltigen Praktiken durch automatisierte Überwachung und Verbesserung der CO₂-Emissionsbilanz.

Effizientes Ressourcenmanagement: Durch optimierte Produktionsprozesse und Lagerverwaltung kann Abfall reduziert werden. ERP-Systeme bieten intelligente Lösungen für genauere Bedarfsanalysen.

Ein Ergebnis dieser Optimierung ist die Steigerung der Energieeffizienz und des Ressourcenverbrauchs. Unternehmen können ihren Energieverbrauch mithilfe von ERP-Systemen überwachen und optimieren. Dies vereint ökonomische Effizienz mit ökologischer Verantwortung und resultiert in einem optimierten Einsatz von Rohstoffen und Ressourcen sowie der Reduzierung von Abfall.

Funktionen eines nachhaltigen ERP-Systems

Ein nachhaltiges ERP-System umfasst mehrere Module:

Lieferkettenmanagement (Supply Chain Management): Ermöglicht eine transparente Gestaltung des Produktionsprozesses und fördert nachhaltige Beziehungen zu Lieferanten.

Umweltmanagement: Unterstützt die Verfolgung des ökologischen Fussabdrucks und die Entwicklung von Strategien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, Gewässerbelastungen etc.

Material- und Produktionsmanagement: Optimierung des Produktionsflusses und Abfallvermeidung. Die Auswahl und Implementierung geeigneter Lösungen erfordern ein Zusammenspiel zwischen Geschäftsführung, Produktdesign und IT-Leiter. Strategische Planung und technisches Know-how müssen Hand in Hand gehen.

Praxisbeispiel: Nachhaltigkeit durch ERP-Implementierung

Ein Schweizer KMU strebt eine Umstellung auf Kreislaufwirtschaft an, hat jedoch Schwierigkeiten, die Kennzahlen für Ressourcenverbrauch und Energiebilanz zu erfassen. Mithilfe eines ERP-Systems soll die gesamte Wertschöpfungskette und der Produktekreislauf nachhaltig gestaltet werden. Ziel ist es, die Abfallmenge um 30 % und den Energieverbrauch um 20 % zu senken. Diese Massnahmen bringen erhebliche Kosteneinsparungen und stärken das Unternehmensimage, während die Mitarbeitenden sich stärker mit der Firma identifizieren.

Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige ERP-Einführung

Der Erfolg einer nachhaltigen ERP-Einführung hängt stark von der Integration der Nachhaltigkeitsstrategie in die Unternehmensziele ab.

Die wesentlichen Erfolgsfaktoren sind:

Klare und messbare Ziele: Nachhaltigkeit muss von Anfang an als strategisches Ziel betrachtet werden, mit klaren Vorgaben, die regelmässig überprüft werden.

Mitarbeiterschulung und -einbindung: Der kulturelle Wandel im Unternehmen muss breit getragen werden. Schulungen und Kulturprogramme inspirieren die Belegschaft, diese Ziele aktiv zu unterstützen.

Wahl des richtigen ERP-Anbieters: Dieser sollte Nachhaltigkeit als zentralen Wert betrachten und Erfahrung in der Anpassung der Systeme haben. Die Lösung selbst soll so designt sein, dass Nachhaltigkeitskennzahlen und -funktionen abgebildet werden können.

Fazit: Technologie als Enabler für nachhaltiges Wirtschaften

ERP-Lösungen bieten Unternehmen die Werkzeuge, um nachhaltiger und effizienter zu arbeiten. Sie ermöglichen die Integration von Nachhaltigkeitsstrategien in den Geschäftsablauf. Nachhaltigkeit muss in die langfristige Strategie eingebunden werden. Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) stärken die Rolle von ERP-Systemen im Bereich Nachhaltigkeit, eröffnen neue Möglichkeiten und fördern umweltbewusstes Handeln. Last but not least sind ERP-Systeme Voraussetzung für die Umsetzung nachhaltiger Businessmodelle wie Kreislaufwirtschaft und Cradle-to-Cradle. Unternehmen, die in diese Systeme investieren, sichern ihren langfristigen Erfolg in einem Markt, der Verantwortung und Effizienz honoriert.

David Bärtsch

David Bärtsch begleitet KMU als Business-Mentor und Organisationsentwickler – seit über 25 Jahren und mit einem klaren Blick für nachhaltige Transformation. Im Netzwerk Next Generations engagiert er sich für zukunftsfähige Businessmodelle. Als selbständiger Partner im topsoft Consulting-Netzwerk bringt er seine Erfahrung gezielt in Projekte rund um Digitalisierung und Organisationsentwicklung ein.

www.topsoft.ch/consulting

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